Wahrscheinlich am 8.März 1747 wurde Johann Peter Melchior in Lintorf geboren. Schon früh Waise, verbrachte er seine Kindheit als Hütejunge. Die Pfarrer Engelbert Lövenich und Andreas Esch
erkannten das künstlerische Talent des Jungen.
Mit 15 Jahren ging er zu einem Düsseldorfer Bildhauer in die Lehre. Doch hielt es den jungen Melchior dort nicht lange. Nach eigenem Bekunden konnte er bei dem Bildhauer nichts lernen.
Über Aachen zieht es Johann Peter Melchior 1765 nach Mainz, wo er seine eigentliche künstlerische Ausbildung erfährt. Schon bald wird er als Modellmeister in der Porzelanfabrik Höchst des Mainzer
Kurfürsten angestellt. 1770 wird er zum kurmainzischen Hofbildhauer ernannt. In Mainz lernt Melchior Maria Barbara Patz kennen, die er im November 1770 heiratet.
Während der Mainzer Jahre unterhält er enge Beziehungen zu Goethes Familie, den er 1775 porträtiert.
Schließlich verlässt Melchior Mainz. Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz holt ihn an die kurpfälzische Poirzellanmanufaktur nach Frankenthal.
Neben seinen künstlerischen Arbeiten verfaßt er hier auch kunsttheoretische Schriften. 1791 schließt die Manufaktur wegen der Kriegswirren im Gefolge der Französischen Revolution. Zwei Jahre
später verlässt Melchior Frankenthal.
Die folgenden Jahre sind von Krankheit und Armut geprägt. Zwar holt ihn Kurfürst Karl Theodor 1797 als Modellmeister an seine Nymphenburger Munufaktur, doch leidet Melchior zunehmend unter Krankheiten. Nach 25jähriger, trotz seines schwierigen körperlichen und seelischen Zustandes sehr schöpferischen Tätigkeit in Nymphenburg wird er 1822 wegen körperlichen Gebrechen pensioniert. Drei Jahre später, am 13. Juni 1825, stirbt Johann Peter Melchior und wird in München beerdigt.
Quelle : Verein Lintorfer Heimatfreunde e.V.